Dies ist der letzte Post in einer Serie von Posts über das Verstehen und den Umgang mit unseren Abwehrmechanismen, was uns helfen kann die Illusionen die wir in diesem Leben kreieren zu durchschauen. Ich empfehle dir daher erst die anderen beiden Posts zu lesen, bevor du diesen liest. Den Ansatz den ich in diesen Posts beschreibe basiert auf der Arbeit von der holländischen Psychologin Ingeborg Bosch und ihr Buch “Illusions - How to escape the labyrinth of destructive emotions”. In diesem Buch beschreibt sie einen Prozess der meiner Meinung nach sehr effektiv ist zum Ergründen unserer wahren Natur. Es ist kein einfacher Prozess und erfordert ein gewisses Maß an Bewusstsein und eine Offenheit den eigenen Schmerz zu spüren und das Ego loszulassen. In erster Instanz ist dieser Prozess nicht unbedingt ein natürlicher Prozess, nicht nur weil es schmerzhaft ist, es ist zudem sehr schwierig am Ball zu bleiben, da man im Grunde genommen seinen Überlebensmechanismen trotzt. Sogar wenn du wirklich interessiert bist daran diesen Prozess zu folgen, wird dein System (also dein Ego) dich höchstwahrscheinlich ablenken und dich davon überzeugen, dass es besser ist die Sache heranzugehen wie du sie immer herangegangen bist- auf der vermeintlich “sicheren” Weise, die sich leider bisher auch nicht unbedingt als produktiv erwiesen hat.
“Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, mit der sie entstanden sind.”
- Albert Einstein
Darum habe ich mich dazu entschlossen diese Serie abzuschließen mit einem Post der als Anreiz und Ermutigung dient um dich dem Prozess zu widmen. Du kannst diesen Post auch als Gedankenstütze nutzen, falls dich dein Ego im Griff hat und dich dazu verleitet in deine alten Muster zu verfallen. Letztendlich ist dieser Prozess nur einer von vielen Arten und Weisen emotionale Freiheit zu erlangen und die Vergangenheit loszulassen. Es gibt viele andere Ansätze die dir dabei helfen und Ingeborg Bosch bietet uns einfach nur eine davon an. Mir ist bewusst geworden, dass es viele spirituelle Ansätze gibt die zur emotionalen Freiheit führen und dass sie alle Gemeinsamkeiten haben, die wir in diesem Ansatz zurückfinden: Das Erkennen, dass der Schmerz in der Gegenwart ein Produkt ist von unerfüllten Kindheitsbedürfnissen; das Erhöhen des Bewusstseins durch unter anderem Selbstbeobachtung; das Loslassen des Widerstandes gegen das was “ist”; und, meiner Meinung nach das wichtigste, Emotionen zulassen und sie wirklich spüren. Es ist also relativ egal ob du nun genau diesen Prozess folgst oder du eine anderen Vorgehnsweise nutzt die ähnliche Elemente enthält, das Resultat wird gleich sein: emotionale Freiheit.
Was mein ich nun genau mit emotionaler Freiheit? Bedeutet das, dass du nu wieder Schmerzen empfinden wirst? Dass du immer zufrieden sein wirst, egal wie die äußeren Umstände sind? Da muss ich dich leider enttäuschen, da die Antwort resolut “Nein” lautet. Im Gegenteil, ich habe sogar den Eindruck, dass ich mir nur noch bewusster geworden bin wie viele unerfüllte Bedürfnisse da noch in mir lungern. Vor allem die Bedürfnisse die ich betäubt und weggestoßen hatte, trauten sich langsam wieder an die Oberfläche. Ich bin mir jetzt meiner Gefühle und Gedanken bewusster, als hätte ich mein Innenleben unter ein Vergrößerungsglas gelegt. Und glaube mir, ich bin nicht unbedingt froh mit dem was ich da sehe. Was es noch frustrierender macht, ist die Tatsache, dass ich weiss dass ich niemand anderen dafür die Schuld geben kann. Dies ist mein Prozess und ich muss da durch. Natürlich ist mein System es immer noch nicht gewohnt den Schmerz zu akzeptieren und zu erlauben. Ich fange dann an meiner Realität Widerstand zu leisten, bis ich mir dessen bewusst werde und in dem Moment kommt meine Freiheit ins Spiel: Die Freiheit zu wählen. Entweder bleibe ich im Widerstand und kämpfe mich weiterhin durchs Leben oder ich gestatte den Gefühlen einfach zu sein und gebe ihnen die Chance zu transzendieren. Dies sind die Momente in denen ich Glückseligkeit, Dankbarkeit und Freude erfahre und ich gestatte mir auch diese positive Gefühle ganz bewusst zu spüren, da ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht lange dauert bis das nächste unerfüllte Kindheitsbedürfnis vor der Tür steht um erlöst zu werden. Und so wiederholt der Prozess sich immer wieder aufs Neue…
Im Moment ist dieser Prozess noch kein Teil meiner Gewohnheit und deswegen muss ich sehr achtsam sein und mich buchstäblich zur “Arbeit” schleppen. Was mir hilft beim Prozess zu bleiben wenn ich gerade überwältigt bin oder einfach nur genervt von meinem eigenen emotionalen Schlamassel, ist die Vorstellung, dass ich ganz lange in einem dunklen Raum gelebt habe. Jetzt habe ich endlich den Lichtschalter gefunden und kann das Chaos um mich herum sehen. Vorher bin ich so dann und wann gegen mein eigenes Chaos gelaufen, aber da ich im dunklen ja keine Ahnung hatte woran ich mich gerade gestoßen hatte, fühlte ich mich ohnmächtig etwas dagegen zu tun. Jetzt kann ich den Dreck sehen, was mir auf der einen Seite die Möglichkeit gibt aufzuräumen, mich aber auf der anderen Seite auch deprimiert, da ich mich jetzt nicht mehr davor verstecken kann.
Genau aus diesem Grund schleicht sich mein Ego oft dazwischen und probiert den Prozess zu sabotieren mit einem Abwehrmechanismus. Manchmal fürchte ich mich geradezu vor dem was da vor mir liegt und habe ich Angst, dass es mein ganzes Leben ruinieren wird. Oder ich fühle mich überwältigt und außerstande diesen Dreck aufzuräumen. Das Chaos ist so groß und ich bin so klein, ich schaffe so eine große Aufgabe niemals ganz alleine (primaire Abwehr). An den Tagen wo ich mich ein wenig ermutigt fühle, fange ich an sauberzumachen wie eine Verrückte, komplett im Bann davon diesen schrecklichen Dreck so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen. Wie ein Wirbelwind stürme ich durch das Zimmer und hinterlasse eher ein Spur der Zerstörung statt dass ich etwas sauber mache (falsche Hoffnung). Wenn ich anfange zu merken, dass meine größten Bemühungen nicht ausreichen, fange ich an anderen die Schuld dafür zu geben und erwarte ich von ihnen, dass sie den Dreck aufräumen. Alle meine Energie wird daran verschwendet andere Menschen davon zu überzeugen, dass meine Unordnung ihre Schuld wäre (falsche Macht). Wenn mir dann alle Energie ausgegangen ist und ich komplett ausgelaugt bin, suche ich den Lichtschalter um das Licht einfach wieder auszuschalten. Im Dunkeln kann ich wenigstens nichts mehr sehen. Außerdem war das Leben im Dunkeln eigentlich ganz angenehm, oder? Hin und wieder irgendwo gegen zu laufen hört sich auf jeden Fall attraktiver an als dieses scheinbar unendliche Chaos aufzuräumen (Verleugnung der Bedürfnisse).
Seit ich mit diesem Prozess angefangen habe, habe ich bemerkt, dass sich dieser Vorgang immer wieder aufs Neue wiederholt. Jedes Mal schalte ich das Licht wieder an und mit genügend Bewusstsein fange ich auch tatsächlich an aufzuräumen. Manchmal gelingt es mir erfolgreich bei der Sache zu bleiben höre ich nur auf sauberzumachen wenn ich meine mir wohlverdiente Pause gönne. Leider wird die Reinigung öfters von meinem Ego unterbrochen. Meine Abwehrmechanismen überzeugen mich dann davon, dass es sicherlich eine bessere Option gibt als demütig runter auf die Knie zu gehen und zu wischen. In den meisten Fällen schleicht sich mein Ego zum Lichtschalter und schwächt das Licht ganz langsam, so dass es mir nicht Mal auffällt, dass ich wieder im Dunkeln bin.
Zum Glück spüre ich mittlerweile den Unterschied (auch wenn es etwas dauert) zwischen einfach die “Arbeit” zu erledigen und wieder auf meine alten Muster hereinfallen, weswegen ich mich (unter ächzen und krächzen) aufraffe und das Licht langsam wieder anschalte. Mich kostet es oft noch sehr viel Mühe und ich muss auch sehr vorsichtig sein, nicht sofort wieder wie ein Wirbelwind herum zu wirbeln, sondern mir mein Chaos wirklich achtsam anzuschauen und jedem Gegenstand meine Liebe, Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu schenken welches es verdient. Darum geht es nämlich in dieser Reinigung. Das Chaos (dein alter Schmerz) möchte gesehen werden für was es ist: alter Schmerz und nicht irgendein Monster welches dir dein Leben ruinieren wird.
Erinnere dich daran, dass in der Zeit, dass wir uns dazu entschlossen haben dieses Chaos in einem dunklen Raum zu verstecken, dieser Schmerz auch wirklich potenziell schädlich für uns sein konnte. Aber jetzt sind wir Erwachsene und es ist an der Zeit um von unserem Kind-Bewusstsein in unser Erwachsenen-Bewusstsein zu treten. Wir sind keine hilflosen Kinder mehr, die noch nicht wissen wie man ein Zimmer zu säubern hat. Wir sind Erwachsenen mit den nötigen Fähigkeiten die uns dabei helfen die Aufgabe zu meistern. Es gibt keinen Grund mehr wegzulaufen, wir sind jetzt dazu bereit die Verantwortung zu nehmen.
Also, wie sieht ein Leben im Erwachsenen-Bewusstsein aus? Das wird sich von Person zu Person bestimmt unterschiedlich äußern, aber es gibt ein paar Aspekte die wir sicherlich alle bemerken werden und die ich gerne in diesem Post hervorheben möchte. Fangen wir mal an mit dem Schmerz den ich schon erwähnte. Ich hoffe, dass es mittlerweile deutlich ist, dass wir den Schmerz spüren müssen. Ohne den Schmerz zu erkennen, zu erlauben und zu spüren, können wir nicht ordentlich sauber machen. Denk an das Buddhistische Sprichwort: “Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist optional.” In deinem Erwachsenen-Bewusstsein wirst du weiterhin Schmerz empfinden, ob dieser Schmerz nun noch verbunden ist an deine unerfüllten Kindheitsbedürfnisse, oder ob es wirklich zu tun hat mit einem Ereignis in der Gegenwart. Wenn du jedoch in deinem Kindheits-Bewusstsein bleibst wird sich dein Schmerz in Leid verwandeln. Das ist der ausschlaggebende Unterschied.
Wie ich schon erwähnte, ist der größte Grund für unser Leiden in der Gegenwart der Widerstand gegen den Schmerz. Dieses Wegstoßen von allem was sich unangenehm anfühlt, ist ein Produkt unseres Kind-Bewusstseins welches negative Gefühle immer noch gleich stellt an eine lebensbedrohende Situation. In unserem Erwachsenen-Bewusstsein, andererseits, wissen wir, dass Schmerz und negative Emotionen sicher und berechtigt sind und uns sogar heilen können wenn wir ihnen nur gestatten da zu sein und keinen Widerstand leisten. Nur schon wenn wir den Widerstand wirklich loslassen, überspült uns eine Welle der Erleichterung. Das Kind in uns denkt Widerstand wäre die einzige Option, was unsere Handlungsfähigkeit natürlich um einiges einschränkt. Als Erwachsener zu wissen, dass es noch mehrere Optionen gibt als unsere Abwehr zu aktivieren, kennzeichnet unsere Freiheit. Plötzlich können wir uns erlauben nicht mehr zu reagieren und stattdessen zu agieren. Im Erwachsenen-Bewusstsein durchschauen wir die Tricks unserer Egos. Wir erkennen wenn wir feststecken in einer Ego-Abwehr und entscheiden uns dazu anders zu reagieren oder erstmal gar nicht zu reagieren. Jetzt können wir anfangen unsere neu erworbene Freiheit anzuwenden, indem wir unsere verschiedenen Optionen abwägen und unsere Fähigkeiten und Denkweisen die wir als Erwachsenen erlernt haben, zu unserem Vorteil nutzen. Wenn unsere Entscheidungen und Reaktionen nicht mehr von unserem Kind-Bewusstsein geführt werden, können wir aufhören unser Leben zu sabotieren indem wir unterbewusst unsere Beziehungen und Chancen zerstören. Ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass uns das auch davon abhält unser Schmerz in Leid umzuwandeln.
“Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.”
- Viktor Frankl
Wenn wir den Widerstand loslassen können, dann erlauben wir damit auch den Fluss des Lebens. Widerstand raubt uns unsere Energie, wodurch wenig Energie übrig bleibt für die Dinge in unserem Leben die uns nicht ins Stocken geraten sind. Gebe den stagnierten Aspekten deines Lebens die Aufmerksamkeit die ein Erwachsener ihnen geben würde, aber vergesse nicht genügend Zeit für Spiel und Entspannung zu lassen. Sei dir bewusst, dass das Kind-Bewusstsein kein Gefühl für Zeit und Raum hat und deswegen ein Gefühl der Dringlichkeit kreieren wird um das Problem so schnell wie möglich zu “lösen”. Probiere bewusst genug zu sein um zu wissen was du wirklich “lösen” kannst und was außerhalb deiner Kontrolle liegt. Zu versuchen das Unkontrollierbare zu kontrollieren ist im Grunde genommen Widerstand. Spar dir diese Energie und verwende sie liebe für die Dinge in deinem Leben die schon im Fluss sind oder worüber du tatsächlich Kontrolle hast.
Pass nur auf, dass du nicht in die nächste Ego-Falle läufst. Vor allem wenn du schon etwas weiter auf dem spirituellen Weg bist, möchte ich dich gerne davor warnen deinem Widerstand keinen Widerstand zu leisten. Manchmal spüren wir Widerstand, Frustration oder Gleichgültigkeit gegenüber einer bestimmten Sache und sind wir so damit beschäftigt uns selber zu “heilen”, dass wir uns wieder in den “flow” zurück zwängen wollen. Leider können wir uns auch nicht in die Freiheit hinein kontrollieren und bleibt uns nicht viel anderes übrig als zu beobachten und zu akzeptieren, sogar wenn wir gerade in unserer Abwehr oder im Widerstand feststecken. Auch das ist Teil unserer Erfahrung und hat sein Existenzrecht. Wir befürchten dann zwar, dass wir niemals “weiterkommen” wenn wir uns diese “unproduktiven” Emotionen erlauben, aber das sind Aussagen des Egos. Sogar wenn du dich dabei beobachtest direkt in die Arme der Abwehr zu rennen, ist das in Ordnung. Es geht nicht darum nie mehr seine Abwehr zu nutzen, aber darin zu erkennen wenn man es tut und dann wie ein Erwachsener darauf zu reagieren.
Gerade wenn wir feststecken in unserer Abwehr und unseren negativen Emotionen, ist das eine schöne Erfahrung die uns zurück zur Realität führt und uns an unser Mensch-Sein erinnert. Es erinnert uns daran, dass wir alle Schmerzen empfinden und Abwehrmechanismen haben. Sobald wie du dein eigenes Verhalten beobachten kannst und deine eigene wahre Natur dahinter sehen kannst, ist es so viel einfacher nicht mehr über andere zu urteilen und einfühlsamer zu sein wenn sie gerade in ihrer Abwehr feststecken. Du wirst bemerken, dass es gar nicht so einfach ist sein Verhalten zu kontrollieren und dass wir alle so dann und wann in den Fängen dieser unsichtbaren Macht geraten, die uns dazu bringt Dinge zu sagen und zu tun die wir eigentlich gar nicht wollen. Indem wir unsere eigene Fehlerhaftigkeit umarmen wird es viel einfacher die Mängel anderer zu umarmen, was übrigens nicht bedeutet, dass du dir alles gefallen lassen musst. Es bedeutet lediglich, dass du nicht noch mehr Öl ins Feuer gießt indem du den anderen Vorwürfe machst. In deinem Erwachsenen-Bewusstsein kannst du sehen, dass das Verhalten anderer nicht zwangsläufig eine Gefahr für dein Überleben ist und du also frei bist um Liebe statt Hass oder Angst zu wählen, auch wenn der andere (noch) nicht dazu bereit ist dieselbe Entscheidung zu treffen. Letztlich, ist Liebe Akzeptanz und Hass ist Widerstand. Dies ist wirklich die Einzige Kontrolle die du hast: Den Widerstand loszulassen und in aller Achtsamkeit zu akzeptieren was sich in deiner Erfahrung ergibt. Und sollte sich ein unheimlich respektloser Ehemann in deiner Erfahrung ergeben, dann brauchst du ihn nicht zu kontrollieren indem du ihm Vorwürfe machst. Er ist nicht verantwortlich für dein Überleben und die bist jetzt ein handlungsfähiger Erwachsener der die Macht hat anders zu reagieren.
Ich kann nicht oft genug betonen wie wichtig es ist diesen Prozess als eine Reise zu betrachten. Eine Reise auf der du kleine, wacklige Schritte machst. Du wirst unweigerlich fallen und du musst fallen, wenn du nämlich nicht fällst, kannst du nicht wieder aufstehen. Gerade um das wieder Aufstehen geht es in dem Lernprozess. Es ist diese Herausforderung die unsere Muskel stärkt. Unsere Abwehr hilft uns dabei zu sehen welche Teile unseres Selbst noch Heilung brauchen, aber dazu müssen wir bereit sein um diese Teile auch wirklich zu sehen und sie nicht wegzustoßen. Im Laufe der Zeit wird uns das unheimlich ermächtigen. Wir werden die Früchte unserer Arbeit ernten wenn wir plötzlich bemerken, dass die Dinge die einst so viel Macht über uns hatten, uns plötzlich nicht mehr so aus der Bahn werfen können. Die “Symbole” verlieren ihre Macht, stattdessen haben wir jetzt Raum für (Selbst-) Liebe, Mitgefühl und Freude. Dafür müssen wir uns aber immer wieder aufs Neue ein anderes Symbol anschauen und damit arbeiten. Das erfordert Zeit und Hingabe.
“Wenn du die Art und Weise änderst, wie du die Dinge ansiehst - verändern sich die Dinge, die du ansiehst.”
- Max Planck
Ganz natürlich wird unser System neue Erfahrungen kreieren, wenn wir uns dazu entscheiden das Leben anders heranzugehen. Indem wir das Licht anschalten, das Chaos sehen und langsam anfangen aufzuräumen, können wir alles aus einer anderen Perspektive sehen. Überleben ist plötzlich nicht mehr unsere größte Sorge und uns bleibt Zeit und Raum für Spiel und Wachstum. Wenn wir eine Schutzmauer um uns herum bauen, hindern wir uns auch daran unser Licht nach außen hin zu strahlen. Indem wir diese Schutzmauer langsam abbauen, erlauben wir der Welt auch unser authentisches Ich zu sehen, welches immer wunderschön und leuchtend ist. Statt sich zu verteidigen, können wir anfangen Liebe zu geben und zu empfangen und uns der Welt zu öffnen und sie so zu sehen wie sie wirklich ist. Ohne das Bedürfnis unser Herz vor Schmerz zu beschützen, können wir unser Herz öffnen und wahre Intimität genießen; ohne die Angst nicht gut genug zu sein, können wir anfangen unsere Talente zu entwickeln und unsere Kreativität fließen zu lassen und ohne die Idee nichts wert zu sein, können wir uns erlauben Gutes in unser Leben willkommen zu heißen und können wir es genießen ein Leben in Expansion zu leben. Kurz gesagt: Ohne das Bedürfnis uns selbst Verteidigen zu müssen, können wir uns endlich erlauben die Freiheit zu nehmen uns selbst zu sein - das perfekte, leuchtende Wesen welches wir viel zu lange hinter den Schutzmauern versteckt haben.
“Das einzige wirkliche Gefängnis ist Angst, und die einzige wirkliche Freiheit ist die Freiheit vor der Angst.”
- Aung San Suu Kyi